Wir waren dabei:

Bericht: TT Mitsingkonzert
Artikel Tiroler Tageszeitung:
Montag, 10. März 2025 Kultur Teamwork nach Noten von Laien und Profis Beim Mitsingkonzert im Tiroler Landestheater hatten Hunderte SängerInnen jeden Alters ihren großen Auftritt. Innsbruck – Das Tiroler Landestheater (TLT) ist seiner Zeit voraus. Schon am 8. März wurde unter dem Titel „Wie schön ist der Mai“ das Hohelied auf den Wonnemonat angestimmt. Und das aus Hunderten bestens geölten Kehlen! Im Großen Haus ist die Nervosität am Samstagabend spürbar, kein Wunder, heute ist das Publikum der Star. Ein riesiger Laien-Chor hat zum Mitsingkonzert im Parkett Platz genommen. Auf der Bühne befinden sich die Profis, das Tiroler Symphonieorchester Innsbruck und der hauseigene Chor unter Michel Roberge. In den Seitenlogen bezieht der Kinderchor des TLT Aufstellung. Er und seine Leiterin Janelle Groos werden später stürmisch gefeiert: für eine wunderbar erfrischende Wiedergabe von „Do-Re-Mi“,einem Song aus dem Salzburger Haus-und-Hof-Musical „Sound of Music“.
Gemeinsam singen also Profis und Laien vor und auf der Bühne. Da gibt es viel zu tun für den hauptamtlichen Übungsleiter Howard Arman. Der Dirigent könnte vor lauter Einsatzgeben heute vier Hände benötigen, wird seiner Aufgabe aber auch so mit breitem Lächeln bestens gerecht. Erlaubt ist viel, sogar spontaner Applaus für SolistInnen des Orchesters, die von Arman ein Blümlein überreicht bekommen.
Natürlich zeigt das TLT aus gegebenem Anlass, was es zu bieten hat: drei SolistInnen aus dem Opernfach etwa. Annina Wachter und Camilla Lehmeier werden vom vereinten Groß-Chor zur „Barcarolle“ aus „Hoffmanns Erzählungen“ begleitet. Tenor Jason Lee verabreicht mit dem „Wolgalied“ aus Lehárs „Zarewitsch“ eine gehörige Dosis Operettenschmalz.
Musikalisch wird aufgeboten, was das Repertoire an eingängigen, schönen Melodien eben so hergibt. Das reicht von der Ouvertüre zu „Carmen“ über herzhaftes allseitiges Miauen bei Rossinis „Katzen-Duett“ bis zu einem fetzig-schwungvollen Medley aus „My Fair Lady“. Letzteres kommt beim – bloß zuhörenden – Publikum in den Logen derart gut an, dass es der Mitsing-Chor als Zugabe gleich noch ein zweites Mal auftischt.
Sympathische Veranstaltungen wie diese vermögen es zweifellos, neues, auch jüngeres Publikum über die Schwelle des Landestheaters zu locken. Die viel zitierte Öffnung des Hauses könnte aber noch viel weiter gehen: Wie wäre es, wenn das nächste Mitsingkonzert im Freien stattfände, offen für jedermann/-frau, auch spontan? Der nahe Hofgarten würde sich anbieten.
Lernen von den Schweden
Die sangesfreudigen Schweden machen es vor. „Allsång“ wird dort genannt, was, wenn es wärmer wird, unter freiem Himmel stattfindet: Sitzbänke im Park, davor eine Bühne mit Profis, die zum gemeinsamen Singen bitten. Warum nicht auch in Innsbruck?
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